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08.08.2019

Versicherungsmakler?

Was machst du eigentlich beruflich?

Samstagabend auf einer Veranstaltung mit vielen Freunden und natürlich auch Fremden. Nach den ersten zwei kalten Getränken kommt man selbstverständlich miteinander ins Gespräch. Ich stehe mit fünf Menschen (gemischt Männlein und Weiblein) zusammen... Das Gespräch schweift von normal Small-Talk weiter zu - hey, was machst du eigentlich beruflich!


Achtung spannende Berufsbilder in der Versicherungsbranche :-P
Achtung spannende Berufsbilder in der Versicherungsbranche :-P

Titel und Karrieren auf den Tisch!

Die Blonde junge Dame prescht als Erste vor und sagt: „Ich arbeite in der Medizintechnik und habe studiert, mein Titel in der Firma ist Regulatory Affairs!“ Wow, klingt spannend... Sagt drauf der Keyaccount Manager eines Großkonzerns. Dieser Manager ist hauptsächlich mit der Digitalisierung dieses Konzerns beschäftigt. Weiter haben wir noch einen Webdesigner und einen Omnikanal-Manager dabei. Und dann komme ich... Da ich solche Situationen schon kenne, fange ich an den Spannungsbogen aufzubauen und sage: Ich bin selbständig... Das Interesse scheint plötzlich unglaublich groß zu sein! Danach sage ich, dass ich im Kundenmanagement inkl. Vertrieb und Schadenabwicklung tätig bin - auch hier ist das Interesse ungebrochen groß! Es kommen die normalen Nachfragen... Was machst du genau? Welche Kunden, usw. ... Und dann lasse ich die Katze aus dem Sack: „ Ich bin Versicherungsfuzzi mit dem ordentlichen Titel Bezirksdirektor!“
Man kann quasi sehen, wie die Gesichter der Regulatory Affairs, Web-Designer usw. einschlafen! Interesse gekillt... ;) 

Von wegen Makler: Der Herr Bezirksdirektor!
Von wegen Makler: Der Herr Bezirksdirektor!

Versicherungsmakler ohne Esprit?

Warum ist das so? Hat es mit dem schlechten Image zu tun? Mit der Branche allgemein? Mit den fehlenden Innovationen oder hinterherhinkender Digitalsierung? Mit komplizierten Produkten, die man eh nie braucht und wenn, zahlen die Versicherungen eh nicht oder weil mit Versicherung immer Ängste verbunden sind?

Ich persönlich denke, dass es eine Mischung aus allem ist... Wir in der Branche sind nicht großartig für Veränderung und Neues bekannt und bereit. Dazu kommt, dass wir uns als Versicherungsvermittler oftmals viel zu wichtig nehmen und das Alphatierchen markieren... Die Komplexität der Produkte und teilweise auch das Verhalten der Konzerne tut dann das Übrige dazu!

Ich denke wir müssen jünger werden! Offen für Neues sein! Den Kunden bzw. den Menschen zuhören und bedarfsgerecht einfache Produkte verkaufen. Denn wenn man die Bedeutung der Versicherung herunter bricht und jegliche Emotion weglässt, sichern wir unkalkulierbare Risiken gegen kalkulierte Prämien ab.

Der erste seiner Art: Wenn Papa schon "Versicherungsmakler" war ...
Der erste seiner Art: Wenn Papa schon Versicherungsmakler war ...

Quo vadis "Versicherungsmakler": Verantwortung und gesellschaftlicher Wert!

Und dieser Fakt ist so enorm wichtig! Als ich 2004 nach der Ausbildung bei meinem Vater im Vertrieb angefangen habe, hat er ein klassisches Vater Sohn Gespräch mit mir geführt. Er meinte zu mir, dass ich immer daran denken muss bei egal was ich mache, dass ich einen sehr verantwortungsvollen Job habe und einen großen sozialen Auftrag. Mit Anfang 20 sagte ich wörtlich: „Papa bitte beruhige dich, es ist NUR eine Versicherung!“ 

Was er meinte habe ich 2 Wochen später bei einem schweren Verkehrsunfall eines Kunden von uns gelernt. Hätte mein Vater die Absicherungen nicht so ausführlich besprochen, wäre neben dem schweren körperlichen Schaden auch noch der finanzielle Ruin im Raum gestanden! Das war für mich eine prägende Erfahrung. 

Ich habe für mich mit diesem Job tatsächlich (auch wenn für viele nicht vorstellbar) meinen Traumjob gefunden. Ich sehe es als meine Pflicht an, diesen Beruf auch für andere cooler und jünger zu machen und das Image des „grauen alten Mannes“ endlich abzulegen.  Dafür kämpfe ich jeden Tag und dafür gehe ich jetzt auch den Weg des Blogs der „Insurance-Avangers!“